Tartuffe – Es liesst sich leicht und fluffig

Das war der zweite Tartuffe, bei dem ich die Ehre hatte mitzuspielen. Jeweils in unterschiedlichen Lebensaltern.

Tartuffe - die Zweite. Die korrekte Haltung des Glases hat mich beinahe den Verstand gekostet.
Hier als Cléante – Foto: Oliver Fantitsch

Aber beide Versuche nutzten die Übersetzung von Wolfgang Wiens und haben gezeigt, dass dieses Stück Weltliteratur extrem schwierig ist auf die Bühne zu bringen; selbst für Regisseure mit geisteswissenschaftlichem Hintergrund. Tartuffe benötigt einen ungeheuer vitalen inszenatorischen Zugriff, sonst fliegt es einem um die Ohren. –  Gehobener Boulevard ? Völliges Missverständnis !

Das Abo-Publikum hat das bei beiden Inszenierungen, die ich in dieser Hinsicht erlebt habe, nicht bemerkt, dazu ist es dann doch zu wirkungsvoll geschrieben, und die Rolle der Dorine muss es dann herausreissen; was auch beidmalig gelang. Aber die Fachleute konnte man damit nicht täuschen, und die haben ihr Gesicht verzogen, wie wenn sie in eine saure Zitrone gebissen hätten.

Unter Umständen begegnet mir dieses Stück noch ein Drittesmal, und dann soll es aber ein Erfolg werden. Es ist ein super Stück. Und eine super Inszenierung davon, nämlich die von Dimeter Gottscheff am Thalia, habe ich leider leider verpasst. – Ich könnte mir in den Arsch beissen.

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