Notruf Hafenkante

In der ZDF-Erfolgsserie Notruf Hafenkante habe ich einen Lotto-Millionär gespielt, der in seiner Villa überfallen worden ist. Die Regie führte Neelesha Barthel. Ich liebe Krankenhäuser aus Sperrholz und Plastik über viele Hundert Quadratmeter und nur teilweise mit Plafond.

Lotto-Millionär, vorher – Foto: Selfie

Der Fussboden sah täuschend echt aus, wie Linoleum oder PVC. Ich musste wirklich dreimal hingucken, bis mir klar wurde: Das ist bemalte Spanplatte. – Ähnlich verhielt es sich mit den Glasbausteinen, dem falschen Fahrstuhl, der automatischen Tür: Alles Fake, es war herrlich !

Gedreht wurde mit zwei Kameras gleichzeitig, sodass wir die Szenen durchgespielt haben. Das kam mir sehr entgegen und erinnerte mich an Theater, obwohl es doch eine ganz andere Tätigkeit ist.

Neelesha Barthel liess uns Schauspieler einfach machen, und mir gefiel ihr feiner Humor, und natürlich, dass sie mit unseren schauspielerischen Angeboten etwas anfangen konnte. Das war sehr souverän von ihr, und alles andere als selbstverständlich; wenn ich da an so manchen Haarspalter denke.

Lotto-Millionär, nachher – Foto: Selfie

Jeanette von der Maske hatte viel unterschiedliches Blut zur Auswahl. Ganz nach Bedarf, ob flüssiger oder zäh und modellierfähig, dunkler oder hell. Mal aus der Flasche, mal aus der Tube. Es war wirklich sehr beeindruckend und sah im Endeffekt erschreckend echt aus.

Die medizinische Fachbetreuung bei den Krankenhausszenen war fachmännisch und gleichzeitig professionell mediengerecht. – Und immer fröhlich, auch wenns grad zeitlich eng wird. Überhaupt war die starke Freundlichkeit aller Kolleginnen und Kollegen angenehm auffallend (auch das ist leider keine Selbstverständlichkeit), sodass ich einige sehr schöne Tage dort im Studio und am Aussenset verbracht habe.

Ich spiele ein ausgemachtes Weichei mit ordentlich Hinterland. So wird klar, was die Ehe zusammenhält. Sie ist die Macherin, und er ergänzt die Beziehung mit Gefühl.

Der Zeitschere ist leider eine lustige Szene am Getränkeautomaten zum Opfer gefallen. Der Lottomillionär bittet die Krankenschwester um Geld für einen Kakao. Übrig geblieben ist davon nur der Sturz im Flur. Ich hätte nicht gedacht, dass ich den ohne Blessuren hinbekomme; immerhin ist es fast 30 Jahre her, dass ich Beeks Falltechnik gelernt hatte.

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